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Die Jamunder Kultur
Der hoch entwickelte Kunstsinn und Geschmacksinn der Einwohner von Jamno verursachten, dass auch kleine Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, abgesehen von der Bestimmung, sorgfältig geschmückt waren. Am Anfang hat man das mit Schnitzereien gemacht – mit dem gegrabenen geometrischen Ornament und Rankenwerk, mit dem charakteristischen für Jamno, sich wiederholenden Herzmotiv, später auch mit Polychromie.
Zu den größten Errungenschaften der Jamunder Volkskunst kann man ohne Zweifel bemalte Stühle und Sessel zählen – mit vielen Farben und hervorragender Zierkomposition.
Die Polychromie bleibt in der blauen, grünen, roten, gelben und weißen Farbe (in verschiedenen Farbtönen) mit dem Rankenwerk, meistens mit den Motiven von Tulpe, Feldblumen, Rosette und Herzen. Die Dekoration ist achsrecht – symmetrisch, sehr oft mit einer Vase in der Mitte.
Man hat sich künstlerisch und ästhetisch in dem s.g. Hausbetrieb realisiert, das heißt bei Weberei und Spitzenarbeiten. Die Jamunder rühmten sich der ungewöhnlich schönen Trachten, zu Nähen derer Lein, gewalktes Tuch und im Dorf gewobene Wolle gebraucht wurde. Ein wichtiges Element der Tracht, besonders der Frauentracht waren Spitzen, die meistens zum Verzieren der Kopfdeckungen benutzt wurden: der Sommerhauben der verheirateten Frauen und vor allem des so genannten Stirnbandes – des Bandes am Kopf, das sowohl von Fräulein als auch von verheirateten Frauen getragen wurden.
Geschmacksinn und Bedürfnis nach Verzieren begleiteten die Jamunder das ganze Leben lang. Verziert waren auch Grabsteine, polychromiert ähnlich wie Möbel. Das Rankenwerk bildete einen Rahmen für Volkssprüche mit einem epitaphischen Charakter oder für Bibelsprüche.
Der II. Weltkrieg versetzte einen entscheidenden Hieb der Jamunder Kultur. In Jahren 1945- 46 haben alle Einwohner von Jamund ihr Dorf verlassen. Die zum Glück behaltenen Unterlagen, Bilder, Zeichnungen und vor allem die Denkmäler der materiellen Kultur berichten über eine Gemeinschaft, die in ganz Pommern bekannt war.