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Geschichte von Jamund

Jamund war bis 2010 ein Dorf, jetzt ist es ein Stadtviertel von Koszalin. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war es aufgrund seiner Lage – zwischen Mooren und Feuchtgebieten in unwegsamem Gelände – nicht nur im geographischen, sondern auch im kulturellen Sinne isoliert. Jamno war ein typisches Rundlingsdorf. Am zentralen Platz befanden sich die Kirche, ein Friedhof und ein Teich. Umliegend befanden sich geschlossene Bauten.

Die Geschichte von Jamund ist seit dem 13. Jahrhundert belegt. Sie ist mit der Entwicklung der Stadt Koszalin verbunden. Deren Bestrebungen im Seehandel bedeuteten, dass Jamund Zugang zum Meer bekam. 1331 hat Bischof von Cammin das Dorf der Stadt Köslin übergeben, es wurde eines der Dörfer imStadteigentum. Die Bauern bildeten keine homogene Gemeinschaft, sondern waren abhängig von den erworbenen Rechten und Eigentumsverhältnissen in soziale Schichten unterteilt (Zinsbauern, Halbbauern, Stellenbesitzer und Einlieger). Sie waren verpflichtet, der Stadt den Zins in Geld und Naturalleistungen zu zahlen.

Das 18. Jahrhundert brachte eine Erleichterung und die Bauernbefreiung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte zu einem großen Aufschwung der Volkskultur. Unter den 11 Gemeinden war Jamund die wohlhabendste und bevölkerungsreichste. Die Zugehörigkeit zur Stadt verursachte nicht nur Steuerlasten und Aufgaben, sondern brachte auch Privilegien (z. B. Erleichterung des Verkaufs von landwirtschaftlichen Produkten, Steuererleichterungen), die eine spürbare Entwicklung der Wirtschaft ermöglichten. Der Wohlstand der Jamund-Bauern spiegelt sich im Reichtum der Kostüme, den gut ausgestatteten Wohnräumen und den aufwendigen Dekorationen der Gebrauchsgegenstände.
Die lokale Kultur und speziell die farbenfrohe Volkskunst machten Jamund zu einem der interessantesten Orte in Pommern, der bis 1945 blühte. Danach siedelten die Einwohner von Jamund und Labus nach Deutschland um. Sie hinterließen in den Werken der materiellen Kultur ihre Spuren.